Die Iden des März Latein Übersetzung

Der Historiker Karl Christ (Krise und Untergang der römischen Republik, Darmstadt 1979, 392): „Was die Verschwörer wollten, waren somit der Tod des Tyrann und die Freiheit. Tyrann war Caesar in den Augen des Brutus und Cassius ohne Frage (…). Die libertas aber, die sie forderten, war keineswegs eine sozusagen absolute und totale Freiheit für alle Römer oder gar der Reichsbürger, sondern die libertas im Sinne der Senatsaristokratie, (…), ohne Rücksicht auf die Forderungen von Heeren und Provinzen. Nicht zuletzt daraus resultierte später die unerwartet negative Resonanz der römischen Öffentlichkeit und des römischen Reiches auf die Tat.“

Die unten abgebildete Münze [1] zeigt Caesar als dictator perpetuus. (Auffällig ist die Darstellung Caesars mit faltigem Hals.) [2]

Die Iden des März Latein Übersetzung

Die Selbstdarstellung der Attentäter

Die beiden Abbildungen [3] zeigen die Vorder- und Rückseite eines Aureus, der im Jahr 43/42 v. Chr. geprägt worden ist. Die Vorderseite zeigt Brutus mit Bart; die Umschrift lautet: BRVT IMP und L. PLAET. CEST.

Die Rückseite zeigt eine Filzkappe (pileus) zwischen zwei Dolchen, darunter EID. MAR.

Über einen von der Prägung her augenscheinlich identischen Denar heißt es bei Gehrke:

„Es handelt sich um eine Münze des Caesarmörders M. Iunius Brutus; sein Münzmeister ist L. Plaetorius Cestianus. Der Bart (auf dieser Münze nur schwer zu erkennen) ist Zeichen der Trauer um die Republik (Brutus hat sich deswegen einen Bart stehen lassen), schon dadurch verrät sich die Münze als anticaesarisch-republikanisch. Noch mehr gilt das für die Rückseite: Die Dolche weisen, gemeinsam mit der Legende ,Eidibus = Idibus Martiis‘, auf die Ermordung Caesars. Wie die Mörder diese Tat darstellten – und auf welcher Grundlage sie sich ihrer rühmten –, zeigt der pileus in der Mitte. Es ist die Filzkappe, die ein Sklave als Zeichen seiner Freilassung erhielt. Die Caesarmörder haben Rom also von einer sklavereiähnlichen Unterdrückung befreit (der lateinische Terminus dafür ist dominatio), und eine solche ist – nach griechisch-römischer Vorstellung – die Unterdrückung durch einen Tyrannen, das Musterexemplar eines illegitimen Herrschers. Caesar als Tyrann, seine Mörder als Tyrannenmörder – genau dies war die Ideologie der Verschwörer, die ihre Tat damit vor der Öffentlichkeit in einem besonders hellen Lichte strahlen lassen wollten.“ [4]

Zur Vorgeschichte der Iden des März

„… tiefster Grimm über den Untergang der alten Optimatenoligarchie und ihrer Freiheit führte in diesen Tagen rund sechzig Männer zusammen im Willen, den Tyrannen zu töten, wie es die ungeschriebene Verfassung der Republik von jedem Römer als Bürgerpflicht verlangte. Diese stand höher als der Treueid, den sie Caesar vor kurzem geleistet, seitdem er durch die Annahme der lebenslänglichen Dictatur die letzte Hülle hatte fallen lassen. In den damals geläufigen Bearbeitungen der Stadtchronik las man, daß Romulus von den Senatoren in der Sitzung getötet wurde, weil er vom verfassungsmäßigen König zum Tyrannen entartet sei; daß ferner wegen solcher Entartung unter Tarquinius Superbus das Königtum endgültig gestürzt wurde, und daß das römische Volk für sich und seine Nachkommen den heiligen Eid leistete, niemals mehr einen römischen König zu dulden. Die Häupter des Einverständnisses – von einer ,Verschwörung‘ kann nicht gesprochen werden, weil die Teilnehmer es ausdrücklich verschmähten, ihre Vaterlandsliebe mit einem Eid zu bekräftigen – waren Quintus Caepio Brutus, sein Schwager Gaius Cassius, Decimus Brutus, Gaius Trebonius, die beiden ersten damals Praetoren mit der Aussicht im Jahre 41 Consuln zu werden, der dritte designierter Consul von 42, der vierte Consular von 45, also sämtlich Politiker, die Caesars höchste Gunst genossen. Die anderen Teilnehmer waren von geringerem Rang und geringerer Bedeutung … Wie die Häupter entstammten sie beiden Lagern des Bürgerkrieges. Es war Caepio Brutus‘ Verdienst, daß das Unternehmen durch Beschränkung auf die Ermordung Caesars allein zu einer streng republikanischen Notwehrhandlung geadelt wurde. Nachdem andere Vorschläge verworfen waren, einigte man sich auf die für den 15. März anberaumte Senatssitzung. Der geplante Tyrannenmord wurde dadurch zu einer Wiederholung des seinerzeit an Romulus vollzogenen Gerichts, und man durfte hoffen, daß dann der Senat sogleich in der Lage sein werde, das Regiment wieder zu übernehmen.

Obwohl von seiten der Mitwisser unmittelbar nichts durchsickerte, steht fest, daß Caesar gewarnt wurde. Abgesehen von den unheilverkündenden Vorzeichen, welchen die antiken Erzähler große Bedeutung zumessen, redeten ihm die wenigen aufrichtig ergebenen Gefolgsleute, wie Hirtius und Pansa, zu, sich wieder durch eine Leibgarde von spanischen Cohorten zu sichern. Er lehnte jedoch ab mit Wendungen wie, es gebe nichts Unglücklicheres als eine ständige Wache, sie sei ein Zeichen immerwährender Angst, oder, einmal sterben sei besser als immerzu gewärtig sein. Am Abend des 14. März war er Gast seines magister equitum Lepidus. Da äußerte er ähnlich, der angenehmste Tod sei der plötzliche und unerwartete.“ [5]

Vielleicht hängt die Tatsache, daß Caesar alle Warnung vor einem Attentat in den Wind schlug, auch damit zusammen, daß er von den Strapazen, die er sich zugemutet hatte, erschöpft war: „Die pausenlosen körperlichen und seelischen Anstrengungen, die er sich seit seinem Consulat zumutete, waren auch an seiner Konstitution nicht spurlos vorbeigegangen. Die besten Münzbildnisse des Jahrs 44 zeigen einen gealterten Mann … Sein Haupt war kahl, und es wird versichert, daß ihm das Recht, überall den Lorbeerkranz zu tragen, darum besonders willkommen gewesen sei, weil es ihm gestattete, die Glatze zu verdecken.“ [6]

„Am Morgen des 15. März versammelte sich der Senat im Saal des Pompeiustheaters. Caesar traf erst gegen 11 Uhr ein. Er fühlte sich an diesem Tage nicht wohl, und seine Gemahlin Calpurnia war wegen mancherlei Vorahnungen heftig in ihn gedrungen, die Sitzung abzusagen. Aber schließlich gelang es Decimus Brutus, ihn zu persönlichem Erscheinen zu überreden. Nachdem der Herrscher auf seinem Sitze Platz genommen hatte, umstellten ihn vor Beginn der Verhandlungen die Gegner unter dem Vorwand persönlicher Anliegen. Der Consul Antonius wurde von Trebonius im Vorraum aufgehalten. Sobald die Befreier ihrer Sache sicher waren, wurden die Dolche gezückt und Caesar brach, lautlos in seine Toga sich hüllend, zusammen, dreiundzwanzigmal getroffen.“ [7]

Was versteht man unter Iden des März?

Bei den Iden des März (von lateinisch Idus Martiae) handelt es sich um eine in vielen Sprachen gebräuchliche Metapher für bevorstehendes Unheil, die auf die Ermordung Gaius Iulius Caesars am 15. März des Jahres 44 v. Chr. Bezug nimmt.

Wer sagte Hüte dich vor den Iden des März?

Sie sind eine in vielen Sprachen gebräuchliche Metapher für bevorstehendes Unheil. Einen Tag vor seiner Ermordung am 15. März des Jahres 44 vor Christus wurde Gaius Iulius Caesar mit den Worten „Hüte dich vor den Iden des März“ gewarnt. Iden waren römische Festtage in der Monatsmitte.

Wer waren die Iden?

Die Iden waren neben den Kalenden, Nonen und Terminalien einer der vier feststehenden Feiertage, die jeder Monat des römischen Kalenders hatte. Diese vier Feiertage bezeichneten ursprünglich die Mondviertel (Kalenden: Neumond, Iden: Vollmond, Nonen und Terminalien: zunehmender bzw. abnehmender Halbmond).

Wer starb an den Iden des März?

Chr. Heute vor 2061 Jahren, an den Iden des März (15. März), starb eine der bekanntesten und zugleich umstrittensten Figuren der römischen Geschichte: Gaius Julius Caesar.