Wie kann man bei gleich gebliebener geschwindigkeit kraftstoffsparend fahren

Jedes Bremsen benötigt Energie. Du musst danach erneut anfahren und verbrauchst Sprit, um wieder schneller zu werden. Versuche beim Autofahren deshalb, unnötiges Bremsen und Anfahren zu vermeiden. Durch vorausschauendes Fahren kannst du eine möglichst gleichmäßige Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit erreichen. Damit ist der Spritverbrauch am niedrigsten. Gleichzeitig erhöht es die Sicherheit im Straßenverkehr.

Du fährst vorrausschauend, indem du defensiv fährst, den Sicherheitsabstand zu deinem Vordermann einhältst, den Straßenverkehr vor und hinter dir gut beobachtest und immer mit Fehlern anderer Autofahrer rechnest. So kannst du nicht nur spritsparend fahren, sondern auch Gefahren im Straßenverkehr frühzeitig erkennen und darauf rechtzeitig und angemessen reagieren.

4. Motorbremse nutzen

Nutze  auch, wenn möglich, die Motorbremswirkung. Das bedeutet: Wenn du den Gang einlegst und etwa vor einer roten Ampel ausrollen lässt, bremst der Motor es automatisch ab.

Der Hintergrund: Die sogenannte Motorbremswirkung entsteht durch einen inneren Widerstand des Antriebsmotors. Er lässt das Auto bei eingelegtem Gang langsam abbremsen, ohne dass du die mechanische Bremse (die du mit dem Fuß betätigst) einsetzen musst.

Die Motorbremse ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn du einen Berg herunterrollst. Denn durch die automatische Bremswirkung des Motors kannst du  häufig ohne zu bremsen mit der richtigen Geschwindigkeit fahren. Es tritt außerdem die sogenannte Schubabschaltung in Kraft. Dabei stellt der Motor die Kraftstoffzufuhr automatisch ab. Das heißt, du verbrauchst dann gar keinen Sprit.

Mit der Auswahl des richtigen Gangs kannst du also dein Wunschtempo fahren, ohne dass du auf das Gaspedal treten oder die Bremse betätigen musst. Je niedriger der eingelegte Gang, desto höher ist die automatische Bremswirkung des Motors.

Wichtig: Lass den Motor immer an, wenn du dein  Auto abbremsen willst. Wenn du den Motor ausschaltest, fallen auch der Bremskraftverstärker und die Servolenkung aus. Für das Lenken und Bremsen benötigst du  dann viel mehr Kraft und auch das Lenkradschloss kann einrasten. Es besteht dann eine erhöhte Unfallgefahr.

5. Höchstgeschwindigkeiten vermeiden

Für Landstraßen und Autobahnen gilt generell: Je niedriger die Drehzahl deines Autos ist, desto niedriger ist auch der Verbrauch. Mit einer höheren Drehzahl (hochtouriges Fahren) benötigst du mehr Sprit. Fährst du  schon im höchsten Gang, steigt die Drehzahl automatisch mit zunehmender Geschwindigkeit.

Vor allem bei Geschwindigkeiten über 100 km/h steigt der Kraftstoffverbrauch mit steigendem Tempo übermäßig an. Je schneller du fährst, desto mehr Sprit verbraucht dein Auto.

Beispiel: Mit einem Mittelklasse-Auto kannst du bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h normalerweise noch einen Verbrauch von rund 6 Litern pro 100 km erreichen. Bei einem Tempo von 160 km/h steigt der Verbrauch normalerweise schon auf circa 10 Liter pro 100 km. Wie viel Sprit dein Auto genau verbraucht, ist aber je nach Fahrzeug unterschiedlich.

Tipp: Fährst du auf der Autobahn bei einer konstanten Geschwindigkeit zwischen circa 100 km/h und 130 km/h, verbrauchst du deutlich weniger Sprit, als wenn du mit der Höchstgeschwindigkeit deines Autos fährst. Achte  auch auf die Drehzahl deines Wagens. Je höher sie ist, desto höher ist der Verbrauch. Meist kommst du  nicht viel später an deinem Ziel an, wenn du langsamer und mit gleichmäßiger Geschwindigkeit fährst.

Autofahrende können ganz einfach bis zu 20 Prozent Kraftstoff sparen. Und damit auch die Umwelt und das Klima schonen. Hier sind die 11 Tipps zum Sprit sparen.

Tipp 1: Optimieren Sie Ihre Fahrweise

Beschleunigen Sie flott, schalten Sie rechtzeitig hoch (bei einer Drehzahl von ca. 2000 U/min) und behalten Sie mit niedrigen Drehzahlen die gewählte Geschwindigkeit bei. Schalten Sie erst dann zurück, wenn der Motor ruckelt oder zu Brummen beginnt.

Lesen und beachten Sie die Tipps in der Bedienungsanleitung Ihres Pkw und behalten Sie auch die Verbrauchs- und Schaltanzeige im Auge.

Auch bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe kann man etwas tun. Bei vielen Modellen lassen sich über den sogenannten "Fahrmodusschalter" verschiedene Fahrprogramme (z. B. Eco, Normal und Power) einstellen. Wählen Sie hier den "Eco"-Modus. Die Automatik schaltet dann früher hoch und später runter, das Drehzahlniveau sinkt. Und dadurch der Spritverbrauch.

Tipp 2: Fahren Sie vorausschauend

Bremsen vergeudet Energie. Nutzen Sie daher so lange wie möglich die Motorbremswirkung. Nehmen Sie beim Heranrollen an eine rote Ampel nicht den Gang heraus. Die meisten Autos sind mit einer Schubabschaltung ausgerüstet, die die Kraftstoffzufuhr im Schubbetrieb komplett absperrt.

Gehen Sie frühzeitig vom Gas und lassen Sie das Auto beispielsweise die letzten paar hundert Meter bei eingelegtem Gang auf eine Ortschaft zurollen, statt unmittelbar davor abrupt abzubremsen. 

Tipp 3: Vermeiden Sie kurze Strecken

Bei kaltem Motor verbraucht ein Auto am meisten Sprit. Um gleichmäßig zu laufen, benötigt zumindest der Ottomotor in der Warmlaufphase ein fetteres Gemisch (mit höherem Kraftstoffanteil) als bei optimaler Betriebstemperatur.

Steigen Sie bei Kurzstrecken daher lieber aufs Fahrrad um oder kombinieren Sie mehrere Einzelfahrten zu einer längeren Fahrt. Im Winter sollten Sie das Warmlaufenlassen des Motors im Stand vermeiden – es ist verboten, belastet die Umwelt, kostet Extra-Sprit und schädigt den Motor.

Tipp 4: Schalten Sie im Leerlauf den Motor aus

Sobald der Motor läuft, verbraucht er Kraftstoff – auch wenn das Fahrzeug nicht fährt (etwa 0,5 bis 1 Liter pro Stunde). Daher: Motor aus, wenn die Leerlaufzeit voraussichtlich länger als 20 Sekunden dauert! An Bahnübergängen ist das sogar vorgeschrieben.

Wer keine Start-Stopp-Automatik hat, kann auch selbst am Schlüssel drehen. Nach unseren Erkenntnissen ist diese zusätzliche Belastung für Anlasser und Batterie gerade bei warmem Motor zu vernachlässigen.

Tipp 5: Schalten Sie unnötige elektrische Verbraucher aus

Elektrische Geräte im Auto, wie etwa Steuergeräte, Beleuchtung, Lüfter, Klimaanlage, Sicherheits- und Komforteinrichtungen beziehen ihre Energie aus dem Bordnetz. Die elektrische Energie wird vom Generator bereitgestellt, der vom Verbrennungsmotor angetrieben wird. Folglich kosten eingeschaltete elektrische Geräte und andere Verbraucher Sprit.

Der elektrische Energiebedarf ist – anders als beim Fahrwiderstand – nicht von der Fahrstrecke oder von der Geschwindigkeit abhängig, sondern von der Zeit, also von der Einsatzdauer.

Zum Beispiel führt eine Klimaanlage je nach Fahrzeugmodell, Technik und Einsatzbedingungen zu einem Mehrverbrauch von etwa 0,3 bis 1,5 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer.

Eine Standheizung kostet etwa einen Mehrverbrauch 0,2 bis 0,5 Liter pro Stunde.

Eine sinnvolle Nutzung dieser Extras ist gut, denn ein angenehmes Innenraumklima hält den Fahrer fit. Damit die Spritrechnung nicht zu hoch wird, sollten Sie die Einschaltzeiträume jedoch auf das notwendige Maß begrenzen.

Übrigens: Offene Seitenfenster oder Schiebedächer beeinträchtigen die an der Außenhaut anliegende Luftströmung und können dadurch ebenfalls Kraftstoff kosten. Auf beiden Seiten offene Fenster bei 100 km/h führen beispielsweise zu etwa 0,2 Litern Mehrverbrauch. Nur bei niedrigen Geschwindigkeiten – etwa im Stadtverkehr – können daher geöffnete Fenster einen signifikanten Verbrauchsvorteil gegenüber einer Klimaanlage bringen.

Achtung: Sparen Sie nie an der Beleuchtung, am Scheibenwischer oder an der Scheibenheizung und damit an der Sicherheit!

Tipp 6: Reduzieren Sie die Ladung und damit das Gesamtgewicht

Ob Straßenatlas, Getränkekisten oder diverser Kleinkram: Jedes Stück mehr im Auto bedeutet mehr Gewicht und kostet Kraftstoff. Ursache für diesen Effekt ist die sogenannten Massenträgheit, also der Energieeinsatz, der erforderlich ist, um eine Masse auf eine höhere Geschwindigkeit zu beschleunigen.

Also am besten alles raus, was Sie nicht brauchen! 100 Kilo Zusatzlast ergeben bis zu 0,3 Liter Mehrverbrauch. Besonders im unsteten Stadtverkehr wirkt sich das Gewicht einer Zuladung negativ auf den Spritverbrauch aus. Jedes Anfahren, jede Beschleunigung kostet also extra Sprit.

Gerade Dachträger, Dachboxen und Fahrradträger erhöhen den Verbrauch Ihres Wagens signifikant. Montieren Sie daher Dach- und Heckträger umgehend nach Gebrauch wieder ab. Grundsätzlich bietet der Transport von Gegenständen wie zum Beispiel Fahrrädern über Heckträger auf einer Anhängerkupplung Verbrauchsvorteile gegenüber dem Transport auf dem Fahrzeugdach.

Tipp 7: Nutzen Sie Energiesparreifen

Der Einfluss der Bereifung auf den Fahrwiderstand ist erheblich, deshalb werden im ADAC Reifentest Pneus regelmäßig auf ihren Rollwiderstand geprüft. Mit optimierten Reifen können Sie bis zu 0,5 Liter Kraftstoff je 100 Kilometer sparen. Somit kann sich ein auf den ersten Blick teurer Reifen mit sehr geringem Rollwiderstand über die Nutzungsdauer mehr als amortisieren.

Tipp 8: Achten Sie auf den richtigen Luftdruck

Kontrollieren Sie außerdem regelmäßig den Luftdruck, denn zu wenig Luft in den Reifen erhöht den Verbrauch Ihres Autos. Schon ein 0,3 bar verminderter Luftdruck steigert den Rollwiderstand und sorgt somit für unnötigen Mehrverbrauch.

Um zusätzlich Kraftstoff zu sparen, können Sie den vom Fahrzeughersteller empfohlenen Reifenluftdruck moderat erhöhen, sofern dies in der Bedienungsanleitung beschrieben ist.  

Tipp 9: Achten Sie auf regelmäßige Wartung

Auf den ersten Blick scheint dieser Punkt unwichtig, sind moderne Fahrzeuge doch mit einer wartungsfreien digitalen Motorelektronik ausgerüstet. Grundsätzlich gibt es hier keine wartungsabhängigen Verbrauchsfaktoren.

Geben Sie ihr Fahrzeug dennoch regelmäßig zur Inspektion. Denn es gibt Ersatzteile, die durchaus relevant für den Kraftstoffverbrauch sind – etwa der Motorluftfilter. Wichtig für günstige Verbrauchswerte sind auch regelmäßige Ölwechsel, die stets mit einem modernen Leichtlauföl erfolgen sollten. Hier sind die Vorgaben der Fahrzeughersteller einzuhalten.

Tipp 10: Orientieren Sie sich an der Richtgeschwindigkeit

Durch eine dem Verkehrsfluss angepasste, möglichst konstante Geschwindigkeit können Sie den Kraftstoffverbrauch senken. Denn: Häufiges Beschleunigen und Bremsen kostet Energie und damit Sprit. Darüber hinaus muss jedes Fahrzeug den Luftwiderstand (der sich um die Karosserie aufbaut) überwinden. Dieser aerodynamische Widerstand steigt schneller als die Geschwindigkeit, kann den Kraftstoffverbrauch also überdurchschnittlich erhöhen.