Richtig ausgeschlafen warst du gefühlt vor Monaten? Nachts kannst du nicht einschlafen und wälzt dich stundenlang im Bett? Wir sagen dir, woher Schlafprobleme kommen und zeigen dir die besten Tipps. Show
Hast den Eindruck, wieder schlecht oder zu wenig geschlafen zu haben? Die Ursachen für Müdigkeit und Schlafprobleme sind allerdings sehr vielseitig. Wir beantworten hier die wichtigsten Fragen.
Wie viel Stunden Schlaf pro Tag sind nötig?Der Klassiker, wenn es bei Fragen rund um das Thema Müdigkeit geht. Und immer wieder liest und hört man von den berühmten sieben Stunden, die als ideal gelten sollen. Doch Bernhard Oehl, Leiter vom Zentrum für Schlafmedizin am Offenburger Ortenauklinikum, erklärt: Der Schlafbedarf ist immer eine sehr persönliche und individuelle Angelegenheit. Die sieben Stunden sind ein statistischer Durchschnittswert, den man sich als Maximalwert einer gaußschen Kurve vorstellen muss. Er trifft also auf viele Menschen zu, längst aber nicht auf alle. Links und rechts von diesem Wert gibt es noch genügend Platz. Das heißt, es gibt Menschen, die brauchen mehr, andere brauchen weniger Schlaf. Schlafforscher Albrecht Vorster von der Uniklinik in Bern sagt es noch plakativer: „Wir brauchen so viel Schlaf, bis wir ausgeschlafen sind“. Kinder brauchen mehr Schlaf und im Alter nimmt der Schlafbedarf tendenziell ab, sagt Vorster. Für Menschen ab dem mittleren Lebensalter geben Experten jetzt aber eine Empfehlung ab: Nämlich genau diese sieben Stunden. Zumindest sei das die ideale Schlafdauer für Menschen mittleren und hohen Alters, berichten US-amerikanische und chinesische Wissenschaftler im Fachblatt Nature Aging. Interessant dabei: Nicht nur unter weniger, sondern auch unter mehr Schlaf leide die psychischen Gesundheit, Symptome wie die einer Depression oder Angst können zunehmen. Außerdem sei das mit einer schlechteren geistigen Leistungen verbunden – in den Tests waren diese Menschen langsamer, hatten eine geringere Aufmerksamkeitsspanne und schlechtere Problemlösefähigkeiten. Für die Studie untersuchten Wissenschaftler der Universitäten Cambridge und Fudan 500.000 Menschen im Alter von 38 bis 73 Jahren. Teil dieser Untersuchungen waren Befragungen, kognitive Tests und genetische Daten. Für 40.000 Teilnehmer lagen außerdem MRT-Bilder des Gehirns vor. 3 Gründe, warum du Socken im Bett tragen solltest Wie du merkst, ob du zu wenig schläfstDoch wie kannst du nun deinen persönlichen Schlafbedarf ermitteln und feststellen, ob du zu wenig schläfst? Hans Günther Weeß, Leiter des Interdisziplinären Schlafzentrums des Pfalzklinikums und Vorstandmitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM), erklärt, dass es dafür eine recht einfache Methode gibt: Und zwar indem du schaust, wie lange du in der zweiten Urlaubswoche schläfst. Weicht dieser Wert stark von deinem Schlafpensum unter der (Arbeits-)Woche ab, ist das ein eindeutiges Zeichen. Weeß erklärt weiter, dass es gerade bei jungen Menschen häufig sozial bedingten Schlafmangel gibt. Viele junge Menschen können genetisch bedingt am Abend nicht früh einschlafen, sagt er. Das heißt, sie schlafen beispielsweise wegen dem frühen Beginn von Arbeit, Studium und Schule unter der Woche zu wenig. „Für sie beginnen sie also häufig zu früh“, meint der Experte. Viele nehmen sich zusätzlich nicht genügend Zeit zum Schlafen oder schätzen den Schlaf zu wenig, sagt Weeß. Was kannst du gegen Schlafprobleme tun?Schlafmangel ist also ein wichtiger Grund für Müdigkeit. Doch was, wenn dieser Schlafmangel gar nicht selbst gewählt ist? Du also nicht einfach bis 5 Uhr morgens auf der Piste bist, sondern du nicht einschlafen oder durchschlafen kannst? Und woran liegt das überhaupt?
Acht einfache Tipps zur Entspannung im Alltag – mit SWR3 Playlist
So sorgst du für die richtige Schlafhygiene und schläfst besserKeine Angst, du musst dabei nicht putzen! Schlafhygiene meint vielmehr, dass man das Umfeld für das Schlafen im übertragenen Sinne „sauber hält“. Dazu zählt neben den oben genannten Dingen:
Für Erwachsene und Kinder 4 Tipps gegen AlbträumeAlbträume sind unschön und sie können einen den ganzen Tag hindurch rädern. Wir zeigen Methoden, mit denen du besser schläfst. Und wir erklären, was Eltern tun können, wenn ihre Kinder unter Albträumen leiden.
Profitipp: So funktionieren EinschlafritualeEinschlafen on point, das wär's doch! Und tatsächlich lässt sich das auch in gewissem Maße erlernen. Profisegler nutzen Techniken wie autogenes Training beispielsweise dafür. Schlafforscher Vorster erklärt, dass es ein Ritual braucht, das wir immer wieder vor dem Schlafengehen durchführen. Damit kannst du deinen Körper sozusagen konditionieren und auch gezielt einschlafen. Es braucht allerdings etwas Übung und man muss sich die Zeit nehmen, das Ritual vor dem Schlafen durchzuführen. Psychologie Deshalb fühlen sich manche Träume so echt anManche Träume sind so real, dass wir nach dem Aufwachen gar nicht genau wissen, ob es ein Traum war oder Wirklichkeit. Woran liegt das? Und ist es möglich, seine Träume zu steuern? Kann man Schlaf auch nachholen?Schlafmediziner Oehl sagt ja. Allerdings kann das nicht jeder gleich gut. Er erklärt, dass es dafür eine gewisse Disposition, also vereinfacht gesagt eine Begabung braucht. Schlafexperte Weeß schränkt aber ein, dass das nur bedingt funktioniert. „Schlaf ist das beste Regenerations- und Reperaturprogramm des Körpers“, sagt der Mediziner. Das Immunsystem regeneriert sich, der Körper transportiert Zellmüll ab. Und diese Schäden können nicht nur am Wochenende repariert werden, sagt Weeß. Wer dauerhaft zu wenig schläft, steigert das Risiko für Herzkreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, warnt er. Warum bin ich immer so müde, obwohl ich eigentlich genug geschlafen habe?Doch was ist, wenn du eigentlich einigermaßen zeitig ins Bett gehst, eigentlich auch genügend schläfst und trotzdem müde bist? Gerade, wenn dich dieses Problem schon länger begleitet, ist es sinnvoll, mit Experten zu sprechen. Es gibt in Deutschland über 300 Schlaflabore, die von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin zertifiziert sind. Zuerst solltest du aber mit deinem Hausarzt sprechen. Hier findest Du ein Schlaflabor in deiner Nähe Schlafexperte Oehl kennt eine ganze Reihe medizinischer Gründe, die als Ursache für Müdigkeit in Frage kommen. Drei davon erklären wir dir hier genauer: SchlafapnoeDer Klassiker, fast schon eine Volkskrankheit und eine der häufigsten Beschwerden in den Schlaflaboren. Besser bekannt ist die Schlafapnoe allerdings als unregelmäßiges lautes Schnarchen und ist ein Atemproblem beim Schlafen. Schnarchen an sich ist noch unkritisch. Wenn es allerdings unregelmäßig und laut wird, es gar zu Atemaussetzern kommt, sollte man sich ärztlichen Rat holen. Schlafapnoe ist eine der Hauptursachen für Tagesmüdigkeit. Laut dem Verein Deutschen Lungenstiftung nimmt die Wahrscheinlichkeit, an Schlafapnoe zu leiden, mit steigendem Alter zu. Restless Legs SyndromDas Syndrom der ruhelosen Beine zeichnet sich laut des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin dadurch aus, dass man das Gefühl hat, die Beine ständig bewegen zu müssen und dass es in den Beinen zieht und sticht. Der Bewegungsdrang beginnt sich zu verschlechtern, sobald man sich ausruht, besonders beim Sitzen und Liegen. Abends oder nachts ist es oft schlimmer als tagsüber. Auch das kann eine Ursache für Müdigkeit sein. Zwischen drei und zehn von 100 Menschen sind betroffen. Ganz oft lässt sich keine Ursache finden. Eine Nierenschwäche oder Eisenmangel können aber Ursachen sein. Auch hier solltest du auf jeden Fall mit einem Arzt sprechen. Chronisches Fatigue SyndromMan könnte es mit „chronischer Müdigkeit“ übersetzen. Aber das trifft es nicht. Denn die komplexe Erkrankung führt zu einer schweren Funktionsstörung des autonomen Nervensystems, also allem, was wir nicht bewusst steuern: von der Atmung, dem Herzschlag hin zu Schmerzen und fehlender Konzentration. Menschen mit CFS kann schon das Nachdenken derart anstrengen, dass sie sich danach ausruhen müssen. In ganz schlimmen Fällen können diese Patienten weder Tageslicht noch leise Geräusche ertragen. Bisher ist bekannt, dass CFS bei den meisten Patientinnen und Patienten aus voller Gesundheit durch eine Infektion ausgelöst wird. Die Forschung geht davon aus, dass es sich mehrheitlich um eine Autoimmunkrankheit handelt. Das heißt, durch eine Infektion kommt es zu einer Überaktivität des Immunsystems. Vitamin und MineralstoffmangelSchlafexperte Weeß erklärt, dass auch der Mangel an verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen zu Müdigkeit führen kann. Beispielsweise wenn der Körper zu wenig Vitamin B12, Vitamin D oder Eisen bekommt. Neurologische ErkrankungenEs gibt eine Reihe an neurologischen Erkrankungen, die ebenfalls zu Schlafproblemen und Müdigkeit führen können. Weeß nennt in diesem Zusammenhang Multiple Sklerose, Demenz, Depression oder Parkinson. Nebenwirkungen von MedikamentenAuch Medikamente können dafür sorgen, dass wir schlecht oder wenig schlafen. Im Zweifel lohnt ein Blick in die Verpackungsbeilage und natürlich auch das Gespräch mit dem Arzt oder in der Apotheke. STAND3.5.2022, 9:34 UhrAUTOR/INFerdinand Vögele Vanessa ValkovicMehr zum Thema bei SWR3
SWR3-Generator für Motivationssprüche Diese Sprüche pushen dich fürs neue Jahr!Du brauchst Motivation fürs neue Jahr 2023? Unser Motivationsgenerator kann helfen – finde hier einen motivierenden Spruch für den Tag! Bin müde aber will nicht schlafen?Versuchen Sie es mit Entspannungstechniken, Meditation oder autogenem Training um innere Unruhe und Grübeleien zu vermeiden. Hausmittel, wie etwa ein warmes Glas Milch mit Honig oder ein beruhigendes Bad mit pflanzlichen Zusätzen wie Melisse, helfen Ihnen auf natürliche Weise beim Einschlafen.
Was kann man schnell gegen Müdigkeit tun?11 Tipps gegen Müdigkeit.. Bestimmt kennen Sie das. ... . Tipp 1: Akupressur – Ohrläppchen massieren.. Tipp 2: Kaugummi – Sich munter kauen.. Tipp 3: Gesunde Snacks - Kohlenhydrate vermeiden.. Tipp 4: Frische Luft - Hinaus ins Freie.. Tipp 5: Musik – Lautstarker Muntermacher.. Tipp 6: "Powernap" - Ein kurzes Nickerchen zwischendurch.. Wie kann man nicht mehr müde sein?Bewegen Sie sich: Wenn Sie am Arbeitsplatz die Müdigkeit überfällt, verschaffen Sie sich Bewegung. Das kann ein kleiner Spaziergang um den Block sein, der Gang zum Wasserspender oder auch kurzes Treppensteigen. Das bringt Ihren Kreislauf in Schwung und die erhöhte Zufuhr an Sauerstoff macht Sie wach.
Ist es schlimm wenn man eine Nacht nicht geschlafen hat?Wer 72 Stunden nicht geschlafen hat, mutiert kognitiv zu einem Zombie: benommen, weder wach noch schlafend. Wer es überhaupt so lange aushält – ohne fremde Hilfe übrigens kaum möglich – erlebt jetzt Halluzinationen. Auch Angstzustände, Paranoia und depressive Verstimmungen sind möglich.
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