Wann steht mir Grundsicherung im Alter zu?

Die gesetzliche Rente reicht nicht in jedem Fall zur Sicherung des Existenzminimums aus. Obwohl das ganze Leben lang gearbeitet wurde, gibt es Menschen, die nur eine sehr geringe Rente erhalten und diese deshalb durch die Grundsicherung im Alter, die im Zwölften Sozialgesetzbuch festgelegt ist, aufstocken müssen.

Wann steht mir Grundsicherung im Alter zu?
Wann steht mir Grundsicherung im Alter zu?
Zur Rente eine Grundsicherung erhalten: Welche Höhe ist möglich? Das hängt vom Einkommen ab.

Die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung stellt dabei eine Sozialleistung dar, die jedem Bezugsberechtigten ein würdevolles Leben ohne Existenzängste und eine Sicherung vom Lebensunterhalt ermöglichen soll.

Das Wichtigste zur Höhe der Grundsicherung zusätzlich zur Rente in Kürze

Um wie viel kann ich meine Rente aufstocken?

Wie viel Grundsicherung Sie aufstockend zur gesetzlichen Rente erhalten, ist von Ihrem Einkommen (und Vermögen) abhängig.

Was ist sonst noch zu beachten?

Zusätzlich ist es wichtig, Ihren Bedarf an Grundsicherungsleistungen zu berechnen. Die Differenz aus Einkommen und Grundsicherungsanspruch wird Ihnen dann ausgezahlt.

Wann steht mir die Grundsicherung zu?

Verdienen Sie im Monat weniger als 823 Euro, haben Sie normalerweise immer Anspruch auf Grundsicherung. Prüfen Sie in jedem Fall Ihren Anspruch.

Aber in welcher Höhe wird die Grundsicherung zur Rente eigentlich gezahlt? Lesen Sie im Ratgeber mehr dazu!

Inhalt

  • Das Wichtigste zur Höhe der Grundsicherung zusätzlich zur Rente in Kürze
  • Grundsicherungsrente: Die Höhe ist vom Einkommen abhängig
  • Grundversorgung: Wann die Rente aufgrund ihrer Höhe nicht ausreicht
    • Das könnte Sie auch interessieren:


Grundsicherungsrente: Die Höhe ist vom Einkommen abhängig

Wann steht mir Grundsicherung im Alter zu?
Wann steht mir Grundsicherung im Alter zu?
Grundsicherungsrente: Die Höhe ergibt sich aus der Differenz vom Anspruch auf die Sozialhilfe und dem Einkommen.

Welche Höhe der Grundsicherung für Rentner maßgebend ist, hängt davon ab, welches Einkommen dieser insgesamt erzielt. Dazu gehört beispielsweise die gesetzliche Rente oder auch ein Verdienst, den der Rentner aus einer zusätzlichen Nebentätigkeit bezieht.

Würden Sie durch den alleinigen Bezug von Grundsicherung mehr Geld erhalten, als sie durch Ihre gesetzliche Rente und ggf. weitere Einkommen zur Verfügung haben, können Sie durch die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung aufstocken. Wie viel Sie im Endeffekt erhalten, ist davon abhängig, welchen Bedarf Sie hätten.

Die Differenz aus den Ihnen zustehenden Sozialleistungen und Ihrem Einkommen kann Ihnen dann bei zusätzlich aufstockendem Bezug von Grundsicherung im Alter ausgezahlt werden.

Hat ein Rentner also einen grundsätzlichen Bedarf der Regelleistung in Höhe von 409 Euro, seiner Warmmiete von 460 Euro – also insgesamt 869 Euro, erhält aber nur eine monatliche Rente von 510 Euro sowie ein Einkommen aus einem Nebenverdienst in Höhe von 100 Euro im Monat, so wird ihm die Differenz, also 869 Euro – 510 Euro = 259 Euro monatlich an Grundsicherung zusätzlich ausgezahlt. Bei der Grundsicherung für Rentner ist die Höhe demnach unterschiedlich, je nachdem, wie viel Einkommen Sie vorweisen können.

Grundversorgung: Wann die Rente aufgrund ihrer Höhe nicht ausreicht

Grundsätzlich gibt es laut Deutscher Rentenversicherung eine Einkommensgrenze, ab der das Sozialamt die Grundsicherung zur Rente zahlt. Die Höhe des Einkommens, unter der Sie auf jeden Fall Ihren Anspruch auf Grundsicherung im Alter prüfen lassen sollten, beträgt 823 Euro. Verdienen Sie insgesamt – also mit gesetzlicher Rente und eventuell zusätzlichem Erwerbseinkommen – weniger, so können Sie in aller Regel eine Aufstockung Ihrer Rente durch die Leistungen der Grundsicherung im Alter erhalten.

Beachten Sie auch: Die Höhe der Regelsätze bei der Grundsicherung im Alter entspricht denen von Arbeitslosengeld 2 bzw. der Hilfe zum Lebensunterhalt. Ebenfalls werden Ihnen Ihre Kaltmiete sowie die Heizkosten in angemessener Höhe gezahlt.

[07.11.2022, 14:52 Uhr] Jedes Jahr im November erscheint der Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung mit Angaben zu Einnahmen und Ausgaben der Rentenversicherung. Der Entwurf ist bereits bekannt und gibt einen Ausblick auf die mögliche Rentenanpassung 2023. mehr

  • Wann steht mir Grundsicherung im Alter zu?

    Als Rentner im Ausland leben: Wer muss eine Steuererklärung abgeben?

    [28.10.2022, 06:05 Uhr] Grundsätzlich muss jeder Rentner, der im Ausland lebt und eine deutsche Rente bezieht, eine Steuererklärung abgeben. Ausnahmen kann es geben, wenn es zwischen Deutschland und dem Wohnsitzstaat ein Doppelbesteuerungsabkommen gibt, das festlegt, dass Deutschland mehr

  • Wann steht mir Grundsicherung im Alter zu?

    Kraftfahrzeughilfe: Eine unbekannte Leistung der Rentenkasse

    [23.10.2022, 06:56 Uhr] Mit der Kraftfahrzeughilfe unterstützt die Rentenversicherung Menschen, die gesundheitlich beeinträchtigt sind – schließlich gehören die Fahrten zur Arbeit und wieder nach Hause oft zu den Voraussetzungen für eine Berufstätigkeit. mehr

  • Wann steht mir Grundsicherung im Alter zu?

    Nach Scheidung: Vorzeitiger Renteneintritt möglich

    [22.10.2022, 07:29 Uhr] Rund 150.000 Ehen werden in Deutschland jedes Jahr geschieden. Und nach der Scheidung geht's ans Teilen – auch bei der Rente. Dabei sorgt der Versorgungsausgleich häufig dafür, dass einer der Ex-Partner vorzeitig eine Altersrente erhalten kann. mehr

  • Wann steht mir Grundsicherung im Alter zu?

    2023: Bis zu 251 Euro mehr für bedürftige Rentner

    [15.10.2022, 07:53 Uhr] Leider verzichtet etwa die Hälfte der bedürftigen und daher anspruchsberechtigten Rentner aus Unkenntnis oder Scham darauf, einen Antrag auf Wohngeld oder Grundsicherung im Alter zu stellen. Dabei steht ihnen ab 2023 ein Freibetrag von bis zu 251 € zu mehr

  • Weitere News zum Thema

    Grundsicherung 2022: Viele Rentner haben LeistungsanspruchGrundsicherungGrundsicherung 2022: Viele Rentner haben Leistungsanspruch

    28.03.2022, 16:16 Uhr - 

    Seit dem 1.1.2021 gelten bei der Grundsicherung im Alter und Erwerbsminderung höhere Regelsätze. Das Gleiche gilt auch für Hartz IV.

    Für viele Senioren dürften die neuen Sätze dieses Mal von besonderem Interesse sein, denn ebenfalls seit dem 1.1.2021 haben die Betroffenen vielfach Anspruch auf einen zusätzlichen Rentenfreibetrag in Höhe von bis zu 223,– €. Bei Ehepaaren kommen bis zu 446,– € zusammen. Hierdurch erhalten viele Senioren erstmals einen Anspruch auf Grundsicherung im Alter.

    Neue Regelsätze für Grundsicherung

    Die Regelsätze in der Grundsicherung sind zum 1.1.2022 gestiegen. 

    → Alleinstehende Erwachsene bekommen jetzt 449,– € monatlich, das sind 3,– € mehr zur Grundsicherung als bisher.

    → Für Ehepaare und Paare, die eheähnlich leben, stieg der Gesamtbedarf zum Bestreiten des Lebensunterhalts auf 809,– € (plus 7,– €).

    → Die Leistungen für Kinder von 14 bis 17 Jahren stiegen um 3,– € auf nun 376,– €.

    → Für 6-jährige bis 13-jährige Kinder stieg der Regelbedarf geringfügig auf 311,– € (+ 2,- €).

    → Auch für die Leistungen an 0-jährige bis 5-jährige Kinder gab es einen Aufschlag von 2,– € auf nun 285,– € Grundsicherung.

    Der komplette Leistungsanspruch der Betroffenen errechnet sich für die Grundrente – vereinfacht – folgendermaßen: Als Bedarf wird die Summe der Regelsätze und der Unterkunftskosten anerkannt. Wenn in München beispielsweise ein Alleinstehender monatlich 700,– € Miete zahlt (was angesichts des dortigen Mietniveaus als angemessen gilt), beträgt sein monatlicher Bedarf 1.149,– € (700,– € + 449,– €). 

    Liegt sein Einkommen unter diesem Betrag, wird der Differenzbetrag vom Sozialamt als Grundsicherungs-Zuschuss gewährt.

    Wer Anrecht auf Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung hat, ist in SGB XII geregelt. Etwas mehr als die Hälfte der Grundsicherungs-Empfänger sind Senioren, die die Regelaltersgrenze bereits erreicht oder überschritten hatten. Bei ihnen reichen die sonstigen Alterseinkünfte schlicht nicht, um ein auskömmliches Leben zu sichern. Viele der Betroffenen sind sogar Freiberufler, die überhaupt nicht oder kaum in die Rentenkasse eingezahlt haben.

    Weit mehr Senioren mit Anspruch auf Grundsicherung ab 2021

    Am 1.1.2021 stieg die Anzahl der Senioren, die Anspruch auf Grundsicherung im Alter haben, drastisch an. Der Grund dafür liegt nicht in einer plötzlich ansteigenden Altersarmut. Vielmehr gilt seit dem 1.1.2021 ein neuer Freibetrag für Bezieher der gesetzlichen Altersrente.

    Dieser Freibetrag gilt nach dem Grundrentengesetz für alle Altersrentner, die 33 Jahre an sogenannten Grundrentenzeiten nachweisen können. Dazu zählen Pflichtbeitragszeiten für eine versicherte Beschäftigung oder Tätigkeit, also auch eine Pflichtversicherung auf Antrag, Berücksichtigungszeiten (Kinderberücksichtigungszeiten bis zehn Jahre), Pflegeberücksichtigungszeiten, Kindererziehungszeiten, Wehrdienstzeiten, Zeiten der Pflege naher Angehöriger, soweit diese rentenversicherungspflichtig sind, Zeiten des Bezugs von Krankengeld und Zeiten des Bezugs von Insolvenzgeld.

    Wer die geforderten 33 Jahre nachweisen kann, hat in den meisten Fällen Anspruch auf einen Rentenfreibetrag in Höhe von bis zu 223,– €.

    Anspruch auf Grundsicherung ≠ Anspruch auf Grundrente

    Einen Anspruch auf die Grundrente müssen Bezieher der Grundsicherung nicht haben. Sie müssen lediglich 33 Jahre an Grundrentenzeiten nachweisen.

    Wird dieser Nachweis geführt, gelten von einer Altersrente in Höhe von 500,– € brutto monatlich beispielsweise nur 277,– € als anrechenbar. 

    Wie viel Rente darf ich haben um Grundsicherung zu bekommen?

    Grundsätzlich gibt es laut Deutscher Rentenversicherung eine Einkommensgrenze, ab der das Sozialamt die Grundsicherung zur Rente zahlt. Die Höhe des Einkommens, unter der Sie auf jeden Fall Ihren Anspruch auf Grundsicherung im Alter prüfen lassen sollten, beträgt 823 Euro.

    Wer hat keinen Anspruch auf Grundsicherung?

    Wer bekommt keine Grundsicherung? Wer die Bedürftigkeit in den letzten zehn Jahren vor sätzlich oder grob fahrlässig herbeigeführt hat, kann keine Grundsicherung erhalten. Dazu gehören zum Beispiel Personen, die ihr Vermögen verschenkt oder leichtfertig verloren haben, ohne für das Alter vorzu sorgen.

    Wie hoch muss die Rente sein um Grundrente zu bekommen?

    Welche Einkommensgrenzen gelten 2023 bei der Grundrente? Die volle Grundrente erhält nur, wer nicht mehr als 1317 Euro (Alleinstehende) beziehungsweise 2054 Euro (Paare) verdient (Stand Juli 2022). Wer etwas mehr verdient, bekommt den darüber liegenden Teil des Einkommens zu 60 Prozent auf die Grundrente angerechnet.

    Wie erfahre ich ob ich Anspruch auf die Grundrente habe?

    Wer hat einen Anspruch auf den Grundrentenzuschlag? Rentnerinnen und Rentner, die mindestens 33 Jahre Grundrentenzeiten erreicht haben, können den Grundrentenzuschlag erhalten. Zwischen 33 und 35 Jahren wird er zunächst in der Höhe gestaffelt ausgezahlt.